Digitale Scantechnik und moderne Fertigung
Mithilfe unserer innovativen Fertigungstechnik ist es uns möglich den Körper per 3D-Scan zu erfassen. Dieser wir dreidimensional auf dem Computer abgebildet. Nun kann der Orthopädietechniker die Form des Korsetts virtuell modellieren. Unsere Fräse arbeitet aus einem Hartschaum die konstruierte Form heraus. Darauf wird durch Hitze verformbar gemachter Kunststoff gelegt, der die Form exakt umschließen. So entsteht die Form des Korsetts, das später den Rumpf umschließt und so die Wirbelsäule gerade und aufrecht fasst.
Erste Anprobe
Für den optimalen Tragekomfort werden bei einer ersten Anprobe Korrekturen an der Korsettform vorgenommen und die Position der Korrekturpolster bestimmt. Das Tragen eines Korsetts erzeugt zunächst ein ungewohntes Gefühl. Daher kann sich der Körper im ersten Moment verspannen und drückt eher entgegen, anstatt sich weich und elastisch der Korrektur anzupassen. Eine physiotherapeutische Begleitung hilft bei der Auswahl der Therapieform für zu Hause und klärt über Möglichkeiten der Alltagsgestaltung in Schule und Freizeit auf.
Das Korsett
Das Korsett besteht aus elastischem Kunststoff und schließt sich maßgeschneidert um den Rumpf. Die starke Taillierung ergibt sich aus der Notwendigkeit, einen Druck in die Aufrichtung zu erzeugen. Das Korsett reicht in der Regel vom Becken bis zum Brustkorb. Am Becken stützt es sich ab, um die Korrektur nach oben im Verlauf der Wirbelsäule fortzuführen. Am Brustkorb findet die Korrektur über die Rippenbögen statt, die direkt mit den Wirbelkörpern verbunden sind. Die Rotation der Wirbelkörper lässt sich auf diese Weise beeinflussen und aufrichten.
Eingewöhnungs- und Tragezeit
Im Wesentlichen geht es um die physische und psychische Eingewöhnung. Der Patient benötigt Zeit, um sich mit dem neuen Körpergefühl im Korsett vertraut zu machen. Auch die Akzeptanz innerhalb des sozialen Umfeldes spielt eine wesentliche Rolle. Es ist wichtig, dass Freunde und Familie mit der neuen Situation vertraut gemacht werden. Des Weiteren gilt es, die Wirbelsäule beweglich und die Muskulatur geschmeidig zu machen, damit der Korrekturdruck des Korsetts schmerzfrei Wirkung zeigen kann. Ebenso sollte der Patient bzw. die Patientin lernen, in die Freiräume innerhalb des Korsetts hineinzuatmen, um so die Korrektur zu verstärken. Hier sollte der Therapeut helfen, die Bewegungsmöglichkeiten mit dem Korsett voll auszuschöpfen. Auch wenn das Korsett täglich konsequent getragen wird, sollte die Korrekturfunktion der Orthese mit einer passenden Physiotherapie unterstützt werden.